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Erster Auswärtszähler für Ahmsen

Spielbericht

(ab). In einem hitzigen und unnötig aufgeheizten Spiel trennen sich der TuS Asemissen und der TuS Ahmsen mit einem 2:2-Unentschieden. Für Ahmsen ist es der erste Punkt in der Fremde. Gleichzeitig macht man sich aber auch Sorgen um Sören Seifert.

 

 

Von André Bell

 

Sören Seifert

Ahmsen-Obmann Lothar Köhnemann hätte vor dem Spiel „ein Unentschieden sofort unterschrieben“, nach dem Spielverlauf ist er mit dem Resultat aber „nicht mehr so ganz einverstanden, wenngleich man sagen kann, dass es ein Spiel auf Augenhöhe war und somit beide Seiten mit dem Ergebnis leben können“. Was auf den ersten Blick etwas schizophren wirkt, klärt sich schnell auf. Denn wenn man nur die Chancen betrachtet, hätte der TuS Ahmsen das Spiel „gewinnen können oder sogar müssen“. All das ist aber nebensächlich, so Köhnemann, „weil die schwere Verletzung von Sören Seifert alles andere in den Schatten stellt. Ich habe noch keine genauere Info, aber wenn etwas am Knie passiert, lässt es einen doch immer wieder zusammenzucken.“ Ohne Gegnereinwirkung bleibt Seifert eine Viertelstunde vor Schluss mit großen Schmerzen im linken Knie liegen. Eine Krankenschwester in den Reihen der Ahmsen-Anhänger macht die Erstversorgung, nach dem Spiel geht es für Seifert ins Krankenhaus. Lippe-Kick drückt die Daumen und wünscht gute Besserung.

 

Ahmsen-Abwehr hat Seipt-Brüder im Griff

Ole Seipt

Dabei hat das Spiel für den Aufsteiger so gut angefangen. Gleich in der zweiten Spielminute nutzt Jörn Seifert einen Abwehrpatzer, kommt an den Ball und lässt sich die Chance nicht entgehen. Asemissen-Coach Carsten Skarupke hadert mit dem Spielbeginn: „Es war für ein gebrauchter Tag, das Spiel fing schon schlecht für uns an.“ Nach zwei Minuten führt der TuS Ahmsen mit 1:0 und sieht sich anschließend einem offenen Schlagabtausch ausgesetzt. „Als Zuschauer konnte man dich das richtig gut angucken“, findet Lothar Köhnemann. Der TuS Asemissen versucht immer wieder, die beiden Seipt-Brüder in Szene zu setzen, die gute Ahmsen-Defensive passt aber auf. „Die Führung hat Ahmsen komplett in die Karten gespielt“, meint Skarupke. „Sie wollten sehr tief stehen, haben Beton angerührt und uns nicht zur Geltung kommen lassen. Wir haben es aber auch nicht gut gemacht.“

 

 

Fragwürdiger Elfmeter für Asemissen

Till Käufer

Nur einmal entwischt Ole Seipt seinem Gegenspieler und geht allein auf Till Käufer zu. Doch anstatt direkt den Abschluss zu suchen, will Seipt den Ball mit der Sohle um Käufer herumziehen, kommt ins Trudeln und stößt mit dem Schlussmann zusammen. Der Keeper hat den Ball zwischen den Füßen, schnappt ihn sich und will schnell abwerfen, als der Pfiff des Schiedsrichters ertönt. Er zeigt auf den Punkt. Die erste gröbere Fehleinschätzung des Unparteiischen in diesem Spiel. Carsten Skarupke urteilt so: „Ich sage, den kann man geben, den muss man aber nicht geben.“ Lothar Köhnemann dagegen kann nicht glauben, was er da sieht: „Er hatte die Aktion von Till Käufer so gesehen, dass dieser mit den Beinen vorweg in den Gegner geht. Das war auch so, aber warum darf er das nicht?“ Den Strafstoß verwandelt Marius Seipt zum 1:1 nach einer halben Stunde.

 

Fitzgerald hält Remis fest

Connor Fitzgerald

Das Spiel bleibt aber weiterhin offen. Kurz vor der Pause hat der TuS Ahmsen dann zweimal die Chance, erneut in Führung zu gehen. Doch Asemissen-Schlussmann Connor Fitzgerald bleibt Sieger gegen Jörn Seifert und Peywan Yüsün. Und auch Asemissen kommt zu Möglichkeiten, so Skarupke: „Wir hatten genauso wie Ahmsen noch zwei kleine Chancen. Wir sind nach einer Ecke zu einem guten Kopfball gekommen. Ahmsen hatte zwei gut vorgetragenen Angriffe, die wir aber gut abgeblockt haben.“ Mit einem 1:1 geht es in die Pause nach „einem kurzweiligen, weil flotten und guten Spiel“, so Köhnemann.

 

Elfmeterpfiff für Ahmsen bleibt aus

Peywan Yüsün

„In der zweiten Halbzeit war es ein richtig zähes Spiel, beide Mannschaften haben meines Erachtens kein gutes Bezirksligaspiel gezeigt und der Schiedsrichter hatte auch nicht seinen besten Tag, hat zweifelhafte Situationen gepfiffen“, lässt auch Carsten Skarupke ein wenig Kritik laut werden. Denn wenige Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit kochen die Emotionen erneut hoch, zumindest auf Ahmser Seite. Peywan Yüsün nimmt einen langen Ball geschickt mit und geht ins Laufduell mit seinem Gegenspieler in den Sechzehner. Mit der Hacke will sich Yüsün den Ball am Gegenspieler vorbeilegen, beide halten sich gegenseitig fest, der Verteidiger rutscht dabei aus und zieht Yüsün klar den Standfuß weg. Eigentlich ein klarer Elfmeter, doch die Pfeife des Schiedsrichters bleibt stumm. Köhnemann sucht das Gespräch: „Im Weglaufen sagt der Verteidiger noch zu mir rüber, was er machen soll, wenn der Schiedsrichter nicht pfeift. Er kann nichts dafür.“ So bleibt es zwar ein Spiel auf gutem Niveau, es wird aber immer nickeliger, viele Entscheidungen sind fragwürdig und werden auch entsprechend in Frage gestellt.

 

 

 

Seipt trifft auch im zweiten Durchgang

Marius Seipt

Mit vielen langen Bällen versuchen beide Seiten, ihre Stürmer in Szene zu setzen. Das klappt nur selten. Und wenn, dann sind die gut mitspielenden Torhüter zur Stelle. Nachdem sich dann Sören Seifert die Verletzung zieht, ist der TuS Ahmsen für ein paar Minuten von der Rolle. Das nutzt Asemissen eiskalt aus. Ein Ball rutscht durch zu Marius Seipt, der sofort den Abschluss sucht. Max Kampf grätscht rechtzeitig und verhindert den Abschluss, der Abpraller landet aber genau vor den Füßen von Seipt, der ins kurze Eck abstauben kann. Das 2:1 in der 75. Minute ist „eigentlich der Todesstoß für uns“, befürchtet der Obmann. Auch der Asemissen-Coach hat seine Mannschaft „ein bisschen als Sieger in einem sehr niveauarmen Spiel“ gesehen. Doch der TuS Ahmsen hat Bock: Wir haben gemerkt, dass wir nicht die schlechtere Mannschaft waren. Wir waren mindestens ebenbürtig und dieser Glaube ließ uns erneut nach vorne gehen.“ Doch in dieser Phase des Spiels „verließen sie mich. Ich wurde zum Dienst gerufen und gerade am Eingang angekommen gab es einen Pfiff. Und der war für uns. Es gab doch noch einen Elfmeter“.

 

Skarupke erklärt den Pfiff

Damit hätte Lothar Köhnemann an diesem Nachmittag „nie und nimmer gerechnet. Aber dann muss es wohl ein glasklarer Elfmeter gewesen sein“, feixt der Obmann. War es nicht. Zwar gehen gleich mehrere Asemissen-Spieler inklusive Schlussmann recht ungestüm zu Werke, ein elfmeterwürdiges Foul war, ohne eine Wiederholung gesehen zu haben wohlgemerkt, nicht zu erkennen. Carsten Skarupke kann den Pfiff sogar ein Stück weit nachvollziehen: „Aufgrund der ganzen Situation, die im Vorfeld gelaufen sind, kann man ihm nicht verdenken, dass er den pfeift. Vorher gab es zwei, drei kritische Situationen, wo er nicht auf den Punkt gezeigt hat. Diese Situation nimmt er dann verkehrt wahr. Vorher hätte er auf den Punkt zeigen können, hier aber nicht.“ Dennoch: Philipp Hampel nimmt sich der Sache an und verwandelt kurz vor Schluss zum 2:2-Endstand.

 

Köhnemann: „Eigentlich wollte ich mehr Entfernung“

Philipp Hampel

Womit wir wieder am Anfang der Geschichte sind. „Am Anfang und am Ende nehme ich das Unentschieden mit, mittendrin hätte ich hier gerne gewonnen. Aber so ist es im Fußball.“ Die Hoffnung gilt nun Sören Seifert und dass sich „die Verletzung als nicht allzu heftig entwickelt und er schnell wieder auf die Beine kommt“. Abgesehen davon hat Lothar Köhnemann viel Stimme investiert und war „etwas heiser und stimmlich angeschlagen“. Dabei wollte sich der Obmann gar nicht mehr so sehr involvieren und emotional mitreißen lassen: „Eigentlich suche ich etwas mehr Entfernung und kann dann dabei wenigsten nur mich selbst anranzen.“ Carsten Skarupke empfindet das 2:2 als „leistungsgerecht. wobei ich sagen muss, dass wir es Ahmsen verdammt leicht gemacht haben, den Punkt mitzunehmen. Wir haben nicht an unsere vorherigen Leistungen anknüpfen können“.

 

Die nächsten Aufgaben

Stimmungsvoll geht es für den TuS Asemissen auch am nächsten Wochenende weiter. Die Skarupke-Elf ist zu Gast beim FC Kastrioti Stukenbrock. Der TuS Ahmsen empfängt zu Hause den Blomberger SV.

 

Fazit: Der TuS Asemissen und der TuS Ahmsen liefern sich ein packendes Duell, in dem der Aufsteiger die besseren Chancen hat, am Ende aber mit dem Punkt zufrieden sein kann. Der unsichere Schiedsrichter, der eine klare Linie vermissen lässt, bringt zusätzlich unnötige Unruhe ins Spiel.

 

Tore:

0:1 Jörn Seifert (2. Min.)

1:1 Marius Seipt (per Elfmeter; 29. Min.)

2:1 Marius Seipt (75. Min.)

2:2 Philipp Hampel (per Elfmeter; 87. Min.)

 

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
3. September 2023 90' Bezirksliga Staffel 3 2023/24 4

Spielort

Sportzentrum Greste
Grester Str. 169, 33818 Leopoldshöhe, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Asemissen112Draw
TuS Ahmsen112Draw

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