Bonuszähler für die Paulianer

Spielbericht

(ts). Für den SC St. Pauli II ist es ein verbuchter Punkt mehr. Für den TuS Bexterhagen III sind es zwei Punkte, die man liegen lässt. Die Sicht der Dinge ist hier entscheidend. Der SC kann jedenfalls einem schweren Gegner einen Punkt abjagen und steht ganz gut da, nach dem dritten Spieltag.

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Von Thomas Sauerbier

Wladimir Olfert

SC St. Pauli II-Coach Wladimir Olfert sieht das „enge Spiel“, das er erwartet hatte. Dass der Gegner mehr Ballbesitz hat, überrascht ihn in keiner Weise. Man hatte das eigene Vorgehen gar „darauf ausgerichtet“.
Es läuft gut für den SC mit dieser Spielweise. In der 42. Minute fällt dann doch der Führungstreffer für die Reds. Ein direkter Freistoß landet im Netz, nachdem Keeper Matthias Kämper noch dran ist. Tobias Becker ist der Torschütze, der Bexterhagens dritter Mannschaft, die 0:1-Halbzeitführung beschert.
In der zweiten Spielhälfte bleibt der SC St. Pauli II weiter konzentriert und hält dem Druck stand. In Spielminute 79 zeigt sich Christian Lenz clever und steht, wo er stehen muss, um schlussendlich den Ausgleichstreffer zum 1:1-Spielstand zu erzielen.

Ein unzufriedener Schulmeister

Jan Schulmeister

Jan Schulmeister, der Trainer des TuS Bexterhagen III, erläutert seine Sicht der Dinge in Worten, die seinen Unmut, nicht nur über den Ausgleichstreffer, unterstreichen: „Da sind drei Spieler von uns oder sogar vier … und sie kriegen es nicht hin, gegen einen Gegenspieler. Der spielt einen Steckpass und der andere Spieler von St. Pauli sagt ‚Danke schön‘ und schiebt ihn rein. Sieben falsche Einwürfe tun ihr Übriges. Zwei nicht gegebene Elfmeter – wobei der eine glasklar ist. Der hat den Arm höher als das Hermanns-Denkmal und schießt sich selbst an die Hand. Und der Schiri sagt: ‚Weiter geht’s.‘ Sehr interessant.“

Die letzten Minuten

Im Anschluss an den Ausgleich sieht Wladimir Olfert den Gegner den Druck erhöhen und bezeichnet das Spiel insgesamt als „etwas wilder“.
Bexterhagens Keeper, Dennis Barnitzki, kassiert die zweite Gelbe Karte in der Partie gegen sich und muss den Platz verlassen, nachdem er, im Anschluss an eine Foulspielentscheidung gegen seine Mannschaft, sich wohl verbal vergriffen hat. Zumindest so weit kann Wladimir Olfert darüber Auskunft erteilen. Was er gesagt hat, war für Olfert nicht zu verstehen.
„Hatten sogar etwas Glück“
Zu den ausgebliebenen Elfmeterpfiffen gegen Olferts Mannschaft, die Jan Schulmeister erwähnt, sagt der SC St. Pauli II-Coach: „Ich denke, dass einige Schiedsrichter vielleicht auf den Punkt gezeigt hätten und wir da sogar etwas Glück hatten, auch wenn es keine hundertprozentigen Situationen waren.“

Das Fazit der Coaches

Insgesamt geht das Remis für Olfert „aber in Ordnung“. Der Gegner hat, in seinen Augen, für seine Verhältnisse zu wenig getan und konnte keine große Offensivgefahr verbreiten.
Jan Schulmeister räumt ein, dass man „nicht wirklich viele Torchancen“ hatte und zollt dem Gegner seinen Respekt: „Wir haben es nicht gut gespielt und so gratuliere ich Pauli zum Punkt.“
Schulmeister stört es, dass man nicht den nötigen Biss an den Tag legen kann, um sich einen Sieg zu erzwingen. Und er ärgert sich darüber hinaus über Spieler, deren Selbsteinschätzung der Realität nicht gleichkommt. Damit meint er solche, die die Schuld für misslungene Aktionen oder Vorhaben zuerst bei anderen Beteiligten suchen oder es gewissen Umständen zuschreiben, statt auf sich selbst zu schauen. Er bringt es prägnant auf den Punkt: „Willst du oben mitspielen, musst du nicht reden, sondern machen und da lässt man auch keine Punkte gegen Pauli liegen. Jetzt heißt es aus den Fehlern lernen, so Gott will und es in zwei Wochen gegen Holzhausen/Sylbach besser machen.“

Fazit: Der SC St. Pauli II ist Tabellenfünfter und sollte langsam von allen Mitstreitern in der Liga ernst genommen werden. Jan Schulmeister sagt: „Ich hatte den Braten mal wieder gerochen.“ Damit soll er recht behalten. Er ist es, der nach dem 11:0-Sieg gegen Leopoldshöhe III nicht in überschwängliche Euphorie ausgebrochen ist und in jener Partie Fehler ausgemacht hat. Mag sein, dass man dem nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt hat und nun die Rechnung tragen muss. Wobei ein Punkt besser ist als keiner.

Tore:
0:1 Tobias Becker (42. Min.)
1:1 Christian Lenz (79. Min.)